Die Billard AG


In Kooperation mit der Hermann-Ehlers-Gesamtschule bot der BSV Kamen im Schuljahr 1992/93 den Schülern die Möglichkeit einer Billard AG.

AG steht für Arbeitsgemeinschaft und stellt ein freiwilliges Schulfach dar. Die Schüler wählen aus einer großen Auswahl an Aktivitäten eine aus, der sie dann das gesamte Schuljahr an ein oder zwei Doppelstunden in der Woche nachgehen. Hierdurch soll den Schülern der Jahrgänge sechs bis zehn die Möglichkeit gegeben werden, neue Dinge kennen zu lernen, bestehende Interessen gemeinsam mit Mitschülern verfolgen zu können oder Anreize für die Freizeitgestaltung zu finden.

Um die Auswahlmöglichkeiten im sportlichen Bereich etwas vielfältiger gestalten zu können, ging die Schule auf verschiedene Vereine in der Stadt Kamen zu. Der Vorstand des BSV entschied sich erfreut über die Anfrage für eine Zusammenarbeit, schließlich ging die Vereinsgründung größtenteils auf die Förderung der Jugend zurück. Dass auch spekuliert wurde, ob der ein oder andere Schüler vielleicht genug Interesse und Spass am Sport findet, um dem Verein beizutreten, wollen wir natürlich nicht bestreiten…

Foto aus dem Zeitungsbericht zur Billard AG in der Westfälischen Rundschau 18.02.1993

Als „Lehrer“ bekamen die Teilnehmer Otto de Groot zur Verfügung gestellt. Dieser musste direkt zu Beginn einige Missverständnisse aus dem Weg Räumen, da in den Köpfen von manchen Eltern Billard als „Kneipen-Sport“ bewertet wurde und man sich Sorgen über den Umgang und Aufenthalt der Kinder machte, vorallem im Bezug auf Alkoholausschank. Nach Ottos Informationen über das gaststättenunabhängige Vereinsheim und den Verein (… wir haben einen Deutschen Jugendmeister…) sowie kurzen Erläuterung der Spielregeln und verschiedenen Spielarten waren einige Eltern positiv überrascht. Teamgeist, Präzision, Konzentration, innere Ruhe, vorausschauendes Denken, mathematische Kenntnisse für die zu spielenden Winkel, Kenntnisse der Physik wegen der verschiedenen Effets… das hörte sich doch vollkommen anders an, als man dachte – vorallem in Zeiten, in denen Kinder kaum noch ihren GameBoy aus der Hand legen wollten.

Letztendlich meldeten sich neun Schüler zwischen 12 und 15 Jahren für die AG an. Die meisten von ihnen fanden tatsächlich so viel Spaß am Billard, dass sie sich zu Weihnachten von ihren Eltern sogar ein eigenes Queue schenken ließen.
Genau diese Schüler wollten unseren Sport auch nach Beendigung der Zusammenarbeit mit der Schule weiter ausüben und haben den Aufnahmeantrag ausgefüllt.

Insgesamt war es für unseren Verein eine angenehme Erfahrung, die wir gerne wiederholen würden.
Falls also ein interessierter Lehrer oder Schulleiter diese Seite liest: Unsere Kontaktdaten finden sich hier.